The coldest night -13°C

Sonnenaufgang (c)michimurg
Sonnenaufgang (c)michimurg

Ich liebe es unter freiem Himmel oder im Zelt zu schlafen. Als leidenschaftlicher Pfadfinder, aber auch als Bergsteiger, eigentlich ein Eignungskriterium. Bei Minusgraden trennt sich aber die Spreu vom Weizen. Da geht mit reinem Wollen nichts mehr. Das geeignete Material ist hier obligat!

Und wie immer will ich meine Grenzen austesten. Auch die von meinem Material. Daher musste ein Kaltlufteinbruch her, und der war für 18. Jänner angesagt. Weil zu zweit alles schöner ist, hab ich wieder mal meinen "alpine-hell partner-in-crime" Michi überredet mit mir die winterliche Übernachtung am Schöckl durchzuziehen. Obwohl ich dazusagen muss, dass ich ihn nicht lange überreden musste. Das einzige Problem war, dass die besagte Nacht von Montag auf Dienstag gefallen ist, aber ich hab ihm versprochen, dass er um 9, spätestens 10 im Büro sein kann ;)

Kurz zum Material: Ich verwende eigentlich bis null Grad meinen dünnen Mountain Equipment Daunenschlafsack. Superleicht und ohne Kapuze ist er optimal zum Wandern geeignet. Offiziell liegt das Komfortlimit bei +5°C, aber mit langer Unterwäsche, dicken Socken und einer Primaloft Short (best buy ever, keine kalten Arschbacken mehr) gehts auch locker bis zum Gefrierpunkt. Der dicke Schlafsack von Carinthia allerdings ist ein Monster. -19°C Komfortlimit, dafür aber mit riesen Packmaß und dementsprechendem Gewicht.

Der Plan war es, den dünnen Schlafsack als Innenschlafsack für den dicken zu verwenden! Und ich habe gehofft, die entsprechenden Bedingungen in dieser Nacht vorzufinden.

Das erste Licht am Hochschwab
Das erste Licht am Hochschwab

Am Abend des 18ten Jänner geht es also los. Wir haben alles Erdenkliche, inklusive heißer Lauchsuppe in der Thermoskanne, eingepackt. Die Wanderung auf den Schöckl war wenig aufregend aber trotzdem wunderbar still und kalt. Bis auf die beiden Biker die uns entgegengekommen sind, ist nicht viel passiert.

Am Schöcklplateau und später am Gipfelkreuz war's dann aber schon richtig kalt. Wir haben uns zwar gleich alles angezogen (Ich Schlauberger bin mit meinen Winterlaufschuhen unterwegs gewesen) was wir dabei hatten, aber es war trotzdem gscheit frisch. Das Thermometer auf der Suunto hat -11 angezeigt. Schnell das Zelt aufbauen, bevor uns die Finger in den dünnen Handschuhen abfrieren. Fotos wollten auch noch gemacht werden. Keine angenehme Sache bei diesen Temperaturen. Die Fingerspitzen taten nach kürzester Zeit verdammt weh und haben sich auch in den dicken (zu wenig warmen) Handschuhen kaum mehr erwärmt!

Wir habens dann doch geschafft und sind ins Zelt und dann in unsere Schlafsäcke gekrochen. Endlich ein Mitternachtssnack. Energy Cake, Lauchsuppe und Tee - Olè.

Ich mit meinen zwei Schlafsäcken hab die Daunenjacke und die Softshellhose ausgezogen, der Michi hat sich so wie er war (minus Schuhe) in den Schlafsack gelegt.

Die Suunto vor dem Zelt zeigt -13°C an.

Das war's dann auch schon - bis auf eine Kleinigkeit. Der Tee und die Suppe wollten gegen 3:00 wieder raus. Ich konnte nicht mehr schlafen und musste deswegen nochmal vors Zelt. Eine unangenehme Angelegenheit. Beim nächsten Mal hab ich sicher eine geegnete Plastikflasche dabei. ;)

Alles in allem hab ich aber gut geschlafen und es war auch immer angenehm warm. Außer auf der Nase.

Der Morgen hat uns dann einen wunderbaren Sonnenaufgang beschert, den wir natürlich in Bildern festgehalten haben. Beim Zeltabbauen gegen 8:00 kommt auch schon der erste Wanderer. "Er geht jeden Tag auf den Schöckl", sagt er.

 

Fazit: Geile Sache, nächsten Winter sicher wieder! Pee-Bottle einpacken und vll einen Daunenfäustling besorgen. Und sollte es am Schöckl zu warm sein, kann man ja in ein richtiges Kältelöch im Lungau oder der Mariazeller Gegend fahren.


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Kommentare: 4
  • #1

    Maryvery (Montag, 21 März 2016 18:17)

    Ich empfehle als nächste Challenge pfadfindrisch-armselige 17°C bei sternenklarem Himmel und mit MIR als Belastungstest :)
    (Man kann dann am Schöckl auch unter einer Kuh schlafen zur Not.)

  • #2

    Sophia Fleitas (Donnerstag, 09 Februar 2017 09:31)


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  • #3

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