14 Trails - Die Plabutsch Challenge

on the run
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Nach einjähriger Vorbereitung war's dann am 24ten April endlich soweit! Meine bislang größte Challenge

 

7 mal auf den Plabutsch und 7 mal wieder runter - jedes mal auf einem anderen Trail! Um die 30 km und in Summe etwa 2500 Meter Höhendifferenz. Beides in jedem Fall persönliche Bestleistung. Weder bin ich einmal weiter gelaufen, noch hab ich bei irgendeiner Aktivität mehr Höhenmeter gemacht.

Neuland also.

Wie angekündigt war der Start auf 13:00 angesetzt. Ich hab' meine Durchlaufzeiten am Plabutsch relativ großzügig dimensioniert und für die letzte der 7 Runden sogar eine Stunde eingelpant. 6 Stunden anzupeilen schien mir vernünftig - auch wenn ich mehr oder weniger hoffen hab' müssen, dass ich keinen Einbruch erleide.

Ich bin von oben gestartet und das aus drei Gründen. Erstens wollte ich nicht unaufgewärmt mit einem richtig steilen Uphill beginnnen. Zweitens wollte ich nicht übermüdet einen Downhill ins Ziel riskieren. Und drittens hab ich so das Auto als Labestation am höchsten Punkt stehen - clever me!

 

Ich starte also los! Erster Downhill ganz locker Richtung Gösting. Dafür sind 15 min vorgesehen - wenn ich's krachen lass' brauch ich die Hälfte. Ich erspar mir die Asphaltstraße ganz hinunter und damit auch noch ein paar Höhenmeter. Ich will schließlich Trails laufen. Beim ersten Anstieg fühl ich mich trotz der sehr gemütlichen Tempos gar nicht gut. Meine Waden sind steinhart und ich muss steile Passagen gehen um ein wenig den Pump loszuwerden. Zumindest der Kreislauf ist ok. Zweite Runde ähnliches Szenario - ungewöhnlich harte Wadln. Vielleicht weil ich ausnahmsweise mit Kompressionsstrümpfen laufe. Der Plan war, damit die Erschütterungen beim Downhill zu reduzieren. Die haben mir nämlich beim Easter Trail ordentlich zu schaffen gemacht.

Das zweite mal oben angekommen entdecke ich Tom Wagner vor mir. Er ist also meiner Social-Media Einladung gefolgt und läuft ein bisschen mit! Die Freude ist riesig. Ein kurzer Chat bezüglich des weiter Routenverlaufs und schon gehts hinunter zur alten Seilbahnstation. Das Tempo lässt tratschen zu und so kann ich die Gelegenheit nutzen ihn etwas auszuquetschen. Wie das so war bei seinem Sieg beim 100 Miles of Istria zum Beispiel. Oder tausend andere Sachen, dich ich als Laufnoob von jemandem wie dem Tom gerne erfahren würde. Mein Glück ist es, dass die 100 Meilen bei ihm erst eine Woche her sind und er eigentlich noch regnerieren wollte. Ansonsten hätte er sich wohl arg zurückhalten müssen.

Nach Runde drei treffen wir Michi, der sich nach einer Klettersession für die letzten drei Runden angesagt hat. Wir laufen noch schnell eine Runde und er wartet derweil im Auto. An dieser Stelle ein RIESEN DANKESCHÖN! Der Mann ist einfach immer dabei wenn ich irgendeinen Blödsinn vorhab'.

Also nichts wie runter vom Berg in die vierte Runde! Weiter den Tom ausfragen. Beim anschließenen Uphill (Karolinenweg) muss ich schon einige Gehpassagen einlegen. Nicht nur wenn's sehr steil wird, auch wenns nicht sehr flach ist. Ich merk' schon deutlich, dass ich schon 1300 hm in den Beinen hab. Tom erklärt mir, dass alle Profis gehen wenn's steil wird. Nur halt dreimal so schnell wie ich bergauf laufen kann. ;) Oben angekommen gibts einen kurzen Boxenstopp beim Auto und wir starten zu dritt hinunter. Ich nenne die Strecke liebevoll Schafweg, weil man kurz durch ein Schaf- und Ziegengehege läuft. Für mich der schönste Weg der 14. Unten angekommen verabschiedet sich Tom und läuft nach Hause zum Hasnerplatz. Auch hier möchte ich mich bedanken! Nicht nur für die tollen Gespräche und Stories, ich war mit Sicherheit auch um einiges schneller mit einem Ultratrail Siegläufer im Genick. DANKE fürs vorbeischaun'!

Der fünfte Uphill geht direkt hinter den Bamherzigen Brüdern hinauf. Kerzengerade! Der wahrscheinlich steilste Anstieg. Dementsprechend ist ausschließlich gehen angesagt. Trotzdem fühle ich mich beim Auto nicht wirklich fertig. Das doch eher langsame Tempo macht sich bezahlt und ich bin guter Dinge deutlich unter 6 Stunden bleiben zu können. Ein Schluck Wasser, eine halbe Banane und eine Fruchtschnitte später sind wir wieder am Weg nach unten. Bis jetzt haben wir keine Menschenseele getroffen und jetzt plötzlich, auf dem verlassensten und "geheimsten" Weg, treffen wir insgesamt vier Menschen. Sie fragen allesamt nach dem Weg und wo sie eigentlich sind ;) Der vorletzte Anstieg. Ich gehe sobald es bergauf geht. Der Michi drückt mit ein Gel in die Hand - danke!

Eines der Probleme an meiner Tourenplanung war, dass die beiden letzten Strecken sehr lang sind. Ich hab mir das mal so überlegt und gehofft, dass mir das wenn ich müde bin entgegenkommt. Wie dem auch sei, auf der langen Gerade Richtung 6tes Top kickt bei mir das Gel ein! Ich spüre jetzt, dass sich vielleicht sogar 5 Stunden ausgehen könnten und drücke aufs Gas. Trotz richtig schwerer Beine kann ich hier für 2km einen Pace unter 6:00 laufen. Letzte kurze Pause. Dank der motivierenden Worte vom Michi lass' ich beim letzten Downhill einfach laufen. Ich merke zwar, dass mein Knie das nicht so toll findet - aber egal. Den Michi seh ich auch nicht mehr. Vor lauter schlechtem Gewissen, lass' ich ihn vor dem letzen Uphill noch mal rankommen. Die Zeit ist schließlich nicht das Wichtigste. Er sieht das anders und treibt mich an gefälligst alles zu geben! Beste Freunde eben! Also noch mal Vollgas. Der letzte Anstieg ist ewig - über 3 km lang. Aber is kenn' ihn so gut, dass er mich nicht zermürben kann. Ziemlich am Limit kämpfe ich mich von Wegmarke zu Wegmarke. Das Knie und diverse andere Teile melden sich schon recht heftig mit Schmerzen zu Wort. Aber der Zielmagnet (gerade eben vom Tom gelernt) wirkt. Die letzten Meter dann im Sprint mit Puls 190. Erschöpft und ausgepowert lehne ich mich ans Auto.

Fertig! Geschafft! Ich sage Danke!

 

+++ 31km - 2450hm - 5h8min +++


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Kommentare: 1
  • #1

    Lisa (Mittwoch, 04 Mai 2016 17:53)

    Wohoooo!